Vor einigen Wochen hatte ich die besondere Gelegenheit, im Rahmen eines Stipendienprogramms an der diesjährigen Jahresversammlung der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina in Halle (Saale) teilzunehmen. Gemeinsam mit 34 weiteren engagierten und naturwissenschaftlich interessierten Schülerinnen und Schülern aus ganz Deutschland erhielt ich die Möglichkeit, Einblicke in aktuelle Forschungsprojekte sowie in technische Fortschritte im Bereich der Künstlichen Intelligenz zu gewinnen.
An beiden Tagen wurden zahlreiche Vorträge aus den unterschiedlichsten wissenschaftlichen Disziplinen gehalten, in denen nicht nur technische Entwicklungen und Herausforderungen erläutert, sondern auch ethische Fragestellungen sowie die Auswirkungen Künstlicher Intelligenz auf unsere Demokratie diskutiert wurden.
Zwischen den Vorträgen und bei einem gemeinsamen Abschluss-Dinner bot sich mir außerdem die Gelegenheit, mich mit renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus unter anderem Paris, San Francisco und Abu Dhabi über ihre Forschungen auszutauschen. Auf die Frage, wie unsere nahe Zukunft mit Künstlicher Intelligenz aussehen wird, konnte jedoch niemand eine eindeutige Antwort geben, da KI eine völlig neue Dimension darstelle, die früher undenkbar gewesen wäre. Folglich sei es besonders schwierig, mögliche Gefahren abzuschätzen — vor allem, da sich die bisherigen AI-Modelle noch auf der Ebene des Betriebssystems befinden.
Besonders fasziniert hat mich die Aussage von Prof. Dr. Björn Ommer, der betonte, dass wir „KI nicht als reines Automatisieren oder Skalieren menschlicher Intelligenz verstehen dürfen, sondern erkennen müssen, welche neuen Aufgaben wir dadurch erschließen können.“ Mehrfach wurde deshalb an meine Generation appelliert, unsere technischen und ingenieurwissenschaftlichen Fähigkeiten weiterzuentwickeln, um als Staat langfristig unabhängig zu bleiben.
Insgesamt war die Teilnahme an der Leopoldina-Jahresversammlung für mich eine außergewöhnliche und inspirierende Erfahrung. Sie hat mich motiviert, mich auch in Zukunft intensiver mit wissenschaftlichen Fragestellungen auseinanderzusetzen und vielleicht eines Tages selbst zur Forschung beizutragen.
von Seraphia Schreiner, Q3
