Bad Hersfeld – Dass sie keine Schwierigkeiten haben, betriebliche Kommunikation auf Englisch durchzuführen, stellten kürzlich 20 Berufsschülerinnen und Berufsschüler der Modellschule Obersberg unter Beweis, indem sie ihr KMK-Fremdsprachenzertifikat ablegten.
Sie gehen damit einen wichtigen Schritt in Richtung der Globalisierung, in der sich ihre Ausbildungsbetriebe auch bei uns im ländlichen Raum in weiter zunehmendem Maße befinden. Ob in Bauunternehmen, in der Herstellung von Elektronikprodukten, im Anlagenbau oder im Großhandel, ob in der IT-Branche oder auch in den Banken – internationale Kommunikation wird immer selbstverständlicher und die Befähigung dazu entsprechend notwendiger. Dies wird erfreulicherweise von zahlreichen Unternehmen unserer engeren und auch etwas weiteren Umgebung erkannt und zum Anlass genommen, ihre Auszubildenden beim Erwerb zusätzlicher fremdsprachlicher Qualifikationen in der Weltsprache Englisch zu unterstützen.
Sie tun dies zum Beispiel, indem sie ihre Auszubildenden zur Teilnahme an den Prüfungen des KMK-Fremdsprachenzertifikats motivieren, sie zu den anfallenden Terminen betrieblich freistellen und in vielen Fällen dankenswerterweise auch die Prüfungsgebühren übernehmen.
Auch dank dieser Förderung waren es in diesem Jahr mehr Berufsschülerinnen und -schüler als in den Vorjahren, die, aus den Ausbildungsbereichen Bank, e-commerce, Industrie und IT kommend, in einer kleinen Feierstunde ihre KMK-Fremdsprachenzertifikate in Empfang nehmen konnten.
Bereits zum dritten Mal in Folge bot die Modellschule Obersberg den Auszubildenden ihrer kaufmännischen Abteilung die Möglichkeit, das KMK-Fremdsprachenzertifikat im Fach Englisch an der eigenen Schule zu erwerben. Dieses Zertifikat wurde 1998 von der Kultusministerkonferenz für Schülerinnen und Schüler beruflicher Schulen eingeführt und dient bundesweit dem Nachweis berufsbezogener Fremdsprachenkompetenzen unabhängig von der Zeugnisnote. Die Prüfungsformate sind einheitlich geregelt; es werden mündliche und schriftliche Kompetenzen getestet, wobei die Inhalte auf verschiedene Bereiche von Ausbildungsberufen ausgerichtet sind. Drei unterschiedliche Niveaustufen werden angeboten, A2 bis B2. An der MSO werden die Inhalte und Formate der Prüfung im Englischunterricht der Berufsschule geübt. Darüber hinaus sind die Prüflinge aufgefordert, sich selbstständig vorzubereiten und sich in Absprache mit ihren Arbeitgebern für die Prüfung anzumelden.
Schulleiter Karsten Backhaus lobte die Eigeninitiative und besondere Leistungsbereitschaft der Auszubildenden. Zugleich zeigte er sich erfreut über die Möglichkeiten zum Erwerb interkultureller beruflicher Kompetenzen, die zur Zeit seiner eigenen Ausbildung noch nicht bestanden hätten.
Er bedankte sich bei den verantwortlichen Lehrkräften Philipp Konle, Johannes Reuber und Dagmar Wagner für ihre Initiative und Organisation.
Abteilungsleiterin Anette Kammerzell-Schuchert schloss sich seinen Glückwünschen an. Sie bezeichnete das KMK-Fremdsprachenzertifikat als einen wichtigen Baustein im Gesamtprogramm der Aktivitäten, die in der beruflichen Abteilung der MSO seit der Zertifizierung als Erasmus-Plus-Schule angeboten werden. So stehen beispielsweise Praktikumsplätze im Ausland für Schülerinnen und Schüler der Vollzeitklassen zur Verfügung sowie ein dreiwöchiger Business-Englisch-Kurs in Dublin, für den sich kaufmännische Auszubildende bewerben können.
Englischlehrerin Dagmar Wagner, die den Prüflingen auf Englisch zu ihrem Erfolg gratulierte, ermutigte sie, diese Extra-Qualifikation als Motivation aufzufassen, auch weiteren besonderen Herausforderungen in der Zukunft mit Selbstvertrauen und Tatkraft zu begegnen. Sie zeichnete abschließend die beiden Prüfungsbesten Wolke Wallmeier (Asteel Flash, Bad Hersfeld) und Lukas Schmidt (Viessmann) für ihre herausragenden Ergebnisse aus.
Quelle: Hersfelder Zeitung vom 24.06.2025, S. 9.
