Währungsreform, Einführung der D-Mark, Soziale Marktwirtschaft, Wirtschaftswunder in Deutschland – was bedeuten diese Begriffe und wie sind sie geschichtlich einzuordnen?
Ein Besuch des historischen Ortes „Erinnerungsort Währungsreform“, gar nicht so weit entfernt von Bad Hersfeld, konnte Aufschluss geben. Schülerinnen und Schüler der Leistungskurse Wirtschaftswissenschaften der Modellschule Obersberg waren von der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung und der Ludwig-Erhard-Stiftung eingeladen, im Rahmen des Jubiläums zu „75 Jahre Währungsreform“ die ehemalige Kaserne zu besuchen.
Im „Haus Posen“ in Fuldatal Rothwesten in der Nähe von Kassel fand im Frühjahr 1948 eine geheime, militärisch bewachte Versammlung von Wirtschaftsexperten ehemaliger Reichsbehörden und Fachleuten der Westalliierten statt, das Konklave von Rothwesten.
Im Museum wird die damalige wirtschaftliche Situation durch Zeitzeugenberichte und viele authentische Objekte, wie z.B. die Kiste des Geldtransports, lebendig gemacht. Die Schülerinnen und Schüler erfuhren, dass es das Ziel der geheimen Versammlung war, die Währung in den Westzonen Deutschlands vor dem Hintergrund der darniederliegenden Wirtschaft und des blühenden Schwarzmarktes neu zu sortieren. Auch die Währungsunion im Zuge der deutschen Wiedervereinigung und die Einführung des Euros wurden in der Ausstellung thematisiert.
Dass die Person Ludwig Erhard in diesem geschichtlichen Kontext eine entscheidende Rolle gespielt hat, war in einer Führung durch die Ausstellung „Ludwig Erhard – Bilder aus fünf Jahrzehnten“ zu erfahren.
Ein Workshop der Deutschen Bundesbank zum Thema „Geldpolitik im Eurosystem – Wie eine Währung langfristig stabil gehalten werden kann“ rundete den sehr informativen Exkursionstag ab.