Die Universität Marburg veranstaltet jedes Jahr eine „MINT-Summer School for Girls“ aus der E-Phase. In diesem Jahr hatten sich auch 3 Schülerinnen der MSO um die Teilnahme beworben und einen Platz erhalten. Im Folgenden erhaltet ihr einen Einblick in das 5tägige Camp – an jedem Tag stand ein anderes MINT-Fach im Mittelpunkt und so lernten wir alle relevanten Fachereiche der Uni Marburg kennen.
Tag 1 Einführung Zuerst wurden wir offiziell begrüßt und erhielten einen Überblick über den Ablauf der kommenden Tage. Anschließend starteten wir mit einer Kennenlernübung und eine Campus-Rallye, die sich als recht umfangreich herausstellte. Mithilfe von QR-Codes und unserem Standort mussten wir bestimmte Orte auf den Lahnbergen finden, diese fotografieren und so die Aufgaben erfüllen. Dabei lernten wir nicht nur den Campus besser kennen, sondern arbeiteten auch im Team zusammen. Am Ende wurden sogar Gewinnergruppen ausgezeichnet, was für zusätzliche Motivation und gute Stimmung sorgte. Am Nachmittag erhielten wir noch eine Sicherheitsunterweisung die vor allem für die Chemielabore gedacht war. So war der erste Tag nicht nur informativ, sondern auch sehr gemeinschaftlich und ein gelungener Auftakt der Woche.
Tag 2 Geographie und Physik Der Fachbereich Geographie liegt direkt in der Innenstadt, in unmittelbarer Nähe der Elisabethkirche, also sehr zentral. Unser erster richtiger Programmpunkt bestand in der Einheit „Die Vermessung der Welt“ auf dem Plan, was wir erst mit unseren Handys, dann mit echten GPS-Messgeräten erledigen durften, die deutlich exaktere Ergebnisse lieferten. Das war spannend, weil wir so direkt den Unterschied zwischen alltäglicher Handy-Ortung und professioneller Vermessungstechnik vergleichen konnten. Außerdem durften wir uns auch kurz anschauen, wie mit einer Drohne gearbeitet werden kann, um aus der Luft Geländedaten und Lagebilder zu erfassen. Das vermittelte uns einen Eindruck davon, wie moderne Geographie und Geowissenschaften heute auch mit digitalen Hilfsmitteln arbeiten.
Am Nachmittag stand dann der Fachbereich Physik auf dem Programm. Wir durften selbst verschiedene Experimente durchführen, ähnlich wie es auch Studierende im Physikstudium tun. Besonders eindrucksvoll waren die Experimente mit Licht. Wir untersuchten zum Beispiel Blau-und Rotlicht durch Filter oder CDS und konnten beobachten, wie sich Lichtstrahlen unterschiedlich verhalten, wenn sie auf verschiedene Materialien treffen. Auch Versuche mit Spiegelungen und Laserstrahlen gehörten dazu, sodass wir die physikalischen Gesetze der Optik sehr anschaulich nachvollziehen konnten. Darüber hinaus machten wir Experimente im Bereich Elektrizität. Mithilfe von Kabeln, Schaltungen und Leitungen bauten wir kleine Stromkreise auf, überprüften, wie Strom fließt, und testeten, welche Materialien leiten und welche nicht. Dabei wurde uns auch gezeigt, wie empfindlich elektrische Ströme sein können und wie wichtig präzise Verbindungen und korrekte Schaltungen sind.
Tag 3: Informatik und Mathematik. Zuerst haben wir besprochen, was ein Algorithmus ist und was das mit Informatik zu tun hat. Ein Algorithmus ist eine definierte Abfolge von Anweisungen zur Lösung eines Problems oder zur Durchführung einer bestimmten Aufgabe, wie beim Programmieren, wo auch durch bestimmte Befehle eine bestimmte Handlung erzeugt wird. Nach einigen spielerischen Gedankenübungen durften wir dann endlich selbst programmieren. Unser Ziel war es ein Spiel zu programmieren, bei dem ein Auto auf einer Rennbahn eine Runde fährt, aber wenn das Auto von der Straße abkommt, startet es wieder von neu. Das Programmieren hat sehr viel Spaß gemacht, weil jeder individuell für sich arbeiten konnte und sein eigenes Spiel programmieren konnte. Um den Fachbereich Mathematik kennenzulernen, hat jeder einen Zugang zu dem Portal Ilias bekommen. Nachdem wir uns über den Computer dort angemeldet hatten, konnten wir uns Inhalte des ersten Semesters anschauen, als würden wir selbst studieren. Das heißt wir konnten uns Vorlesungsvideos zu den Themen anschauen und danach Aufgaben dazu bearbeiten, es gab auch einen Test, den machen konnte. Wir haben uns für das Thema Mengen entschieden. Wir haben gelernt, dass Eine Menge ist eine Zusammenfassung von unterschiedlichen Elementen, oft Zahlen. Zum Beispiel kann eine Menge M die Elemente 1, 2 und 3 enthalten. Außerdem gibt es noch eine Teilmenge, das bedeutet eine Menge A ist eine Teilmenge von B, wenn jedes Element von A auch in B enthalten ist. Oder die leere Menge, diese enthält keine Elemente und ist Teilmenge jeder Menge. Die Mächtigkeit von Mengen beschreibt die Anzahl der Elemente in einer Menge, wobei unendliche Mengen an der Menge der natürlichen Zahlen gemessen werden. Es war sehr interessant einen Einblick in den Fachbereich Mathematik zu bekommen, allerdings haben wir gemerkt, dass es nicht so einfach ist.
Tag 4: Bio und Chemie Der Vierte Tag des Camps wurde von den beiden Naturwissenschaften Biologie und Chemie geprägt, die, wie fast immer, auch hier „Hand in Hand“ miteinander einhergingen. Wir lernten das Mikrobiologische Forschungszentrum an den Lahnbergen kennen, welches sich mit verschiedenen Aspekten der Zellforschung beschäftigt. Aufgeteilt in drei Gruppen arbeiteten wir mit dem Elektronenmikroskop, beschäftigten uns mit dem Schwerpunkt von ‚Leben ohne Sauerstoff‘ sogenannter aerobe Bakterien und ihre Lebensweise und der ‚Kristalisierung von Proteinen‘. Auch im Fachbereich Chemie machten wir drei Experimenten, mit der Unterstützung einiger Studierende. Am Ende einige Studenten ein eigenes Experiment zur Flammenfärbung durch Gummibärchen durch und nach dem Pflichtteil des Tages gingen einige Teilnehmer noch in den nahegelegenen Botanischer Garten.
Tag 5: Studienorientierung II und Abschluss Am letzten Tag haben wir uns zum Feedback zu den letzten Tagen im Chemikum getroffen und auch Themen in Bezug auf Studienorientierung besprochen. Ein weiteres Thema war der Bewerbungsvorgang an der Uni, aber auch, wie man den Studiengang findet, der zu einem passt. Danach wurden wir noch über Programme informiert, um im Ausland zu studieren, z.B. Erasmus. Wir erstellten anschließend in Kleingruppen Videos über die Woche, die am Ende bei der Zertifikatübergabe abgespielt wurde. Zum Abschluss waren auch Eltern und Professoren aus den Fachbereichen eingeladen, die wir besucht hatten.
Abschließend können wir sagen, dass sich die Mint Summer School auf jeden Fall für uns gelohnt hat, weil wir es sehr interessant fanden, in die einzelnen MINT-Fachbereiche und das Studieren generell einen Einblick zu bekommen und weil es uns bei der Entscheidung weitergeholfen hat, was wir vielleicht selbst später mal studieren wollen.
von Lara Celine Sell, Valeria Berk und Hebatulla Alnabhan (LK Mathematik bzw. LK Biologie, Q1)
