Am Montag, den 11.03.2019, traten wir mit unserem Klassenlehrer Herrn Edner unsere Reise nach Berlin an, die eine besondere war, denn wir trafen uns mit drei Nationen: Schülerinnen und Schüler aus Italien, Polen und unsere Klasse 11 FOa aus Deutschland. Dies hatte unsere Politik-Lehrerin Frau Hain eingefädelt, die uns begleitete. Angekommen im Jugendgästehaus „St. Michaels-Heim“ in dem Villenviertel Grunewald haben wir uns alle erst einmal vermischt in internationalen Kleingruppen um uns besser kennenzulernen. Dafür hatte sich Frau Salzmann einiges ausgedacht. Gut, dass wir alle Englisch lernen, denn in dieser Sprache konnten wir uns am besten verständigen. Und wenn es hakte, war Herr Reuber zur Stelle. Abends konnten wir die Stadt Berlin erstmals bei einer Stadtrundfahrt mit dem Bus erkunden und an einigen Sehenswürdigkeiten aussteigen, wie zum Beispiel am Brandenburger Tor und an der East Side Gallery.
Am Dienstag ging es los mit der Straßenbahn quer durch die ganze Stadt zum Stasi-Gefängnis in Hohenschönhausen. Dort hatten wir eine Führung mit einem Zeitzeugen, der uns seine persönliche Inhaftierungsgeschichte erzählte, die uns sehr bewegt hatte. Alle drei Nationen waren sich einig: „So ein Unrecht darf es nie wieder geben in Europa.“ Am Checkpoint Charly besuchten wir das Mauermuseum, in dem uns die Geschichte der Mauer deutlich wurde, die nicht nur Deutschland, sondern auch Europa teilte. Den Abend ließen wir am Potsdamer Platz ausklingen.
Am Mittwoch haben wir zusammen im großen Saal in unserem Jugendgästehaus ein trinationales Training durchgeführt. Ein Coach vom Deutsch-Polnischen Jugendwerk, das unser Treffen finanziell unterstützte, leitete verschiedene Kennlernspiele an. Wir haben unser Englisch trainiert und die drei verschiedenen Sprachen verglichen, da wir bemerkt haben, dass es auch viele Gemeinsamkeiten bei einigen Wörtern gibt, z. B. Jeans, Alkohol, Liste,…. Die Stationsarbeit stand unter dem Motto „Mauern überwinden in Europa“. In gemischten Gruppen sprachen wir über Land, Kultur, Musik in unseren Ländern, aber auch über Mauern, die in den Köpfen der Menschen entstehen können.
Nach so viel Arbeit hatten wir den Abend zur freien Verfügung.
Am Donnerstag konnten wir uns in Wahlmodule einwählen, die immer aus gemischten Nationen bestanden. Eine Gruppe besuchte den Bundestag, wo wir Michael Roth trafen, Bundestagsabgeordneten und Staatsminister für Europa. Dieser hat sich für uns Zeit genommen, um ein paar Fragen zu beantworten und ein Foto mit uns zu machen. Nach dem Treffen besichtigten wir die Reichstagskuppel mit einem Rundumblick über das Regierungsviertel.
Eine weitere Gruppe besichtigte die East Side Gallery, ein Stück Mauer zum Anfassen. Die Gruppe bekam eine Führung von einem Künstler, der sich auch an den Kunstwerken der Mauer beteiligt hat.
Die dritte Gruppe erkundete die Museums-Insel und besichtigte die Alte Nationalgalerie, wo Gemälde z. B. von dem berühmten Maler Caspar David Friedrich ausgestellt sind.
Zeit zum Shoppen hatten wir dann am Nachmittag und konnten Berlin auf eigene Faust erkunden. Das Treffen neigte sich dem Ende zu. Zum Abschluss zauberte die Küche für uns ein trinationales Abendessen mit verschiedenen Speisen aus Polen, Italien und Deutschland. Eine Disco durfte nicht fehlen mit viel Musik aus allen drei Ländern und natürlich Tanzen.
Schließlich mussten wir am Freitag unsere Zimmer räumen und haben uns noch einmal im großen Saal getroffen. Dort haben wir uns über die gemeinsame Woche ausgetauscht. Es war eine sehr interessante Erfahrung, die wir in Polen oder Italien gerne wiederholen würden.
von Josie Egger, Jasmin Steinberger und Raphaela Stiebing (11 FOa)
Fotos: MSO