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Lotto Hessen unterstützt die ARA an der MSO

Lotto Hessen unterstützt die ARA an der MSO

Eine eher ungewöhnliche praktische Einheit des Biologieunterrichts bietet die Modellschule Obersberg Bad Hersfeld an: „Schuleigene“ Amphibien und Reptilien, zugewandert und heimisch geworden in der eigens für sie erbauten Anlage, ermöglichen die direkte Begegnung mit den gefährdeten Tierarten. „Man schützt nur das, was man kennt“, nennt sich das Modellprojekt, das Schüler wie Lehrer das Thema Artenschutz leben lässt. Jetzt ermöglicht ein Gewinn der Umweltlotterie GENAU die Ausweitung des Projekts zur außerschulischen Naturbildung.
Angefangen hat alles im Jahr 2016: Karl-Heinz Humburg, zu dieser Zeit Biologielehrer an der Modellschule Obersberg, brachte die Idee auf, eine eigene Amphibien- und Reptilienanlage zu installieren. Im Mai 2017 war es dann soweit: Nach ausführlichen Planungen hatten Lehrer und Schüler gemeinsam ein artgerechtes Refugium erschaffen, das inzwischen Teichmolch, Bergmolch, Erdkröte, Grasfrosch, Zauneidechse, Blindschleiche und Ringelnatter und vielen Tieren mehr ein Zuhause bietet. Eine eigens angebrachte Wildkamera zeichnet die Aktivitäten der seltenen Tiere auf, ein Übersichtsplan und wetterfeste Beschilderungen weisen auf die Besonderheiten der Anlage hin. Die 1300 Quadratmeter große Amphiben- und Reptilienaußenanlage (ARA) liegt direkt hinter der Schule am Waldrand und bietet ein sogenanntes Freilandlabor mit insgesamt sieben Teichen, mehrere Trockenmauern, Totholzinseln, ein Insektenhotel und weitere Kleinstbiotope, die in vielen Arbeitsstunden gemeinsam angelegt wurden. „Man schützt nur das, was man kennt“, das ist das Motto des Projekts und war schon bevor die Tiere im Gelände heimisch wurden Programm. Die sogenannte ARA steht seitdem für die Freilandarbeit im regulären Unterricht zur Verfügung, wird aber auch von Arbeitsgemeinschaften wie der neu gegründeten Umwelt-AG, von den Schülerinnen und Schülern der Gymnasialen Oberstufe im Ökologie-Halbjahr oder für individuelle Forschungsarbeiten im Rahmen der Abiturprüfung genutzt.
Geplant ist jetzt eine außerschulische Ausweitung der Nutzung auf örtliche Gesamt- und Grundschulen, gegebenenfalls auch auf Kindergärten. „Wir stellen uns vor, hier Führungen und Projekttage zum Thema Amphibien- und Reptilienschutz anzubieten. Auch für Lehrerfortbildungen und Kooperationen mit örtlichen Naturschutzverbänden haben wir Konzepte“, so Jan Bornemann, Studienrat und derzeit Betreuer der Amphibien- und Reptilienanlage. Doch um all das realisieren zu können, muss noch kräftig investiert werden: Sitzmöbel für die Hütte, Geräte zur Instandhaltung, Unterrichts- und Versuchsmaterialien, der Innenausbau der Hütte zur Unterbringung und vieles mehr ist Teil der Planungen, die nun Realität werden können. Auch ein tierschonender Balkenmäher soll angeschafft werden. Dazu hatten die Verantwortlichen ihr Projekt für den Zusatzgewinn der Umweltlotterie GENAU angemeldet, am 29. Dezember 2019 glückte der Gewinn in Höhe von 5000 Euro. Die Wochengewinner dieser Dezember-Ziehung hatten sich für das Amphibien- und Reptilienprojekt der Schule ausgesprochen, möglicherweise auch deshalb, weil es schon weit über die Grenzen Obersbergs hinaus bekannt war: Der Hessische Rundfunk hatte das Projekt im Rahmen seiner Sendung „Alle Wetter“ vor gut einem Jahr vorgestellt. Schulleiter Karsten Backhaus freut besonders, „dass unser Projekt die Spieler der Umweltlotterie überzeugen konnte und das Konzept der Anlage durch den Gewinn weiter gefördert wird.“
Die benachbarte Gesamtschule Obersberg (GSO) hat zum Schuljahr 2018/2019 eine Honigbienen-AG eingerichtet und ihre zwei Honigbienenstöcke in der ARA platziert. Somit wurde die Anlage um eine bedeutende Komponente erweitert, die die Themen Naturschutz und Nachhaltigkeit perfekt ergänzt. Die 30 Biotope der MSO- ARA stehen außerdem allen Bürgern und kommunalen Ämtern oder Behörden als funktionierende Anschauungsobjekte zur Verfügung, wenn die Absicht besteht, im privaten oder öffentlichen Rahmen ebenfalls derartige Biotope neu zu schaffen. Dies soll im Jahr 2020 in Form des geplanten Informationsstandes für Wildbienen-Nisthilfen im Kurpark durch die Stadt Bad Hersfeld erfolgen.
Das ARA-Projekt der Modellschule Obersberg ist das vierte im Kreis Hersfeld-Rotenburg, das seit dem Start der Umweltlotterie GENAU über Lottoglück für die Umwelt jubeln konnte. Der Kreis profitierte damit bislang von Zusatzgewinnen in Höhe von insgesamt 20.000 Euro für ihre Umweltprojekte.
Bewerbungen für den GENAU-Zusatzgewinn können jederzeit unter www.genau-lotto.de/projekteinreichen angemeldet werden. Sie werden dann nach fachlicher Prüfung durch den Umweltprojektbeirat in den Kreis der zur Auswahl stehenden Umweltprojekte aufgenommen.
Das Spielprinzip der 2016 gestarteten Umweltlotterie GENAU von LOTTO Hessen ist weltweit einmalig: Jeder Tipper gibt auf seinem Spielschein eine hessische Postleitzahl an und erhält pro Los eine fünfstellige Identifikationsnummer, die sogenannte Los-ID. Aus allen teilnehmenden Losen wird dann die Los-ID gezogen, auf die der garantierte Hauptgewinn von mindestens 10.000 Euro entfällt und die gleichzeitig den Gewinner-Landkreis bestimmt. Alle teilnehmenden Lose im Landkreis oder der kreisfreien Stadt des Hauptgewinners gewinnen, außerdem ein Umweltprojekt. Welche Natur- und Umweltprojekte mit dem 5.000 Euro-Zusatzgewinn gefördert werden, entscheiden die jeweiligen Wochengewinner von GENAU.

Weitere Infos zu der Amphibien- und Reptilienanlage an der MSO findet man auf der Seite der Naturschutz AG.

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