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Zurück zu den Wurzeln – Schülergruppe von der Modellschule Obersberg wandelt auf historischen Pfaden

Zurück zu den Wurzeln – Schülergruppe von der Modellschule Obersberg wandelt auf historischen Pfaden

Im Rahmen des Erasmus-Austauschprogrammes unternahm eine Gruppe von 24 Schülerinnen und Schülern gemeinsam mit den Lehrkräften Jana Möhrke und Philipp Konle eine Reise nach Palermo, der sizilianischen Metropole, geprägt durch die mannigfaltigen Einflüsse aus mehr als 2000 Jahren. Griechen, Römer, Araber, Normannen, Spanier, Franzosen formten mit ihrer jeweils eigenen Kultur, Kunstfertigkeit, Lebensphilosophie, Politikverständnis das Bild der Stadt und der Umgebung. Die Hersfelder konnten dieser speziellen Mischung bei verschiedenen Besichtigungen und Exkursionen, unter anderem nach Mazzara del Vallo, Erice, Agrigento und natürlich direkt in Palermo intensiv nachspüren. 

Die Auswirkungen von Migration – üblich zu allen Zeiten der Weltgeschichte –konnte man hier im Positiven, aber auch in Bezug auf Schwierigkeiten zum Beispiel bei der Integration von Migranten heute wahrnehmen. Migration bekam dann auch ein reales Gesicht in Person von Mohammed, eines heute 21jährigen jungen Mannes aus Gambia, der im Salesianer-Kloster Santa Chiara in Palermo den Jugendlichen die Geschichte seiner Flucht erzählte. Als 15jähriger war Mohammed allein auf die lange Reise nach Europa geschickt worden, welches er nach einer 8monatigen Odyssee erreichte. Immer bedroht von Diebstählen, Gewalt, Missbrauch. Durch Unterstützung des Zentrums Santa Chiara fasste er Fuß in Palermo, studiert heute und arbeitet ehrenamtlich im Zentrum. Seine Eltern hat er seit 6 Jahren nicht gesehen. Die tief beeindruckten Schülerinnen und Schüler wollen durch verschiedene Aktionen in den nächsten Wochen Geld sammeln, mit dem sie die Arbeit des Zentrums erleichtern möchten. Falls jemand dieses Anliegen ebenfalls unterstützen möchte, kann über das Sekretariat der Modellschule Obersberg Kontakt mit der Gruppe aufgenommen werden.

Neben der Arbeit an den Projekten war für die Schülerinnen und Schüler der Aufenthalt in den Gastfamilien die größte Erfahrung. Zuerst mit einer gewissen Scheu, dann mit Neugier und Mut näherte man sich an, fand Anknüpfungspunkte und Gesprächsthemen. Vor allem die Gastfreundschaft der sizilianischen Familien und die Hilfe der italienischen Projektbetreuerinnen half schnell, Hemmungen abzubauen, aber auch gegenüber Ungewohntem Toleranz zu entwickeln. Und so freuen sich alle schon auf den Gegenbesuch Anfang Mai. Bereits jetzt überlegt die Gruppe, was sie machen kann, um sich ebenfalls als würdiger Gastgeber zu erweisen. Aber erst einmal gilt es, die vielfältigen Eindrücke der Fahrt zu verarbeiten und die Projekte weiterzuführen, denn um zu den Wurzeln zu gelangen, muss man auch einmal tief graben…

von Jana Möhrke und Philipp Konle

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