Über den Bericht zu mein Erasmus-Praktikum im letzten Jahr in einer Bäckerei in Frankreich habe ich an einem Gewinnspiel der Europäischem Kommission teilgenommen und wurde – für mich total überraschend – Ende Mai mit 20 anderen Jugendlichen zu einem mehrtägigen Aufenthalt nach Brüssel eingeladen. Alle von uns hatten Praktika im Ausland gemacht – von Polen über Spanien, Frankreich und Österreich war alles dabei – und waren dadurch, genauso wie ich, nach Brüssel eingeladen worden. Wir waren alle im selben Hotel untergebracht und konnten so am ersten Abend erstmal selber die Stadt erkunden. Am nächsten Tag begann das offizielle Programm: wir haben uns gemeinsam mehrere Vorträge in der Europäischen Kommission angehört, die internationale Pressekonferenz angeschaut und waren im Parlamentarium. Da wir danach alle sehr von der Euphorie gepackt waren, sind wir am Folgetag noch selbstständig in das Parlament gegangen und haben uns das Haus der europäischen Geschichte angeschaut. Nach dieser unfassbaren Flut an Informationen und neuen Eindrücken waren wir gut geschafft, aber vor allem sehr dankbar für alles, was wir erleben und täglich leben dürfen. Was ich für mich aus den Vorträgen und den Museumsbesuchen mitgenommen habe, ist die Erkenntnis, dass wir in Europa wie eine große Familie sind, die in ihrer Vielfalt geeint ist. Unsere Gemeinschaft basiert auf Werten, für die alle stehen und die unser tägliches Leben beeinflussen. Wir haben besprochen, in wie vielen Aspekten die EU unser Leben erleichtert, ohne dass es überhaupt bewusst ist; es gibt endlich einen einheitlichen Anschluss für Smartphones, wir können ohne Reisepass oder veränderte Währung die Grenzen überqueren, müssen nicht bei jeder Bestellung Zollkosten zahlen, wir treten als Gemeinschaft auf und können auf die gegenseitige Unterstützung der anderen EU – Mitglieder zählen.
Mir hat dieser Aufenthalt wirklich die Augen geöffnet und gezeigt, wie dankbar wir alle jeden Tag sein können, für die Art und Weise, wie jeder in Freiheit sein Leben gestalten kann, für die Macht, die wir als Volk haben und für den Frieden, in dem wir leben. Deutschland investiert viel in die EU, zieht aber auch sehr große Vorteile daraus, die zu schnell in Vergessenheit geraten. Deswegen möchte ich jeden ermutigen, sich für die EU einzusetzen und für unsere gemeinsamen demokratischen Werte einzustehen, denn ansonsten würden diese nach und nach verloren gehen und damit auch die Grundlage unseres privilegierten Lebens.
von Mathilda Mootz, Leistungskurs Französisch Q2