Am 23.11.22 hatte ein Teil der Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe E1 und Q1 die Gelegenheit, eine Lesung der Autorin Tania Witte zu hören, die im Rahmen der „Osthessischen Jugendbuchwoche“ nach 2019 nun bereits zum zweiten Mal zu Gast an der MSO war. Sie hielt drei Lesungen hintereinander, so dass besonders viele Kurse in den Genuss der lebendigen und fesselnden Vortragsweise der Autorin kommen konnten.
Tania Witte lebt in Berlin und Den Haag und schreibt, wie sie es selbst formuliert, „Bücher für Menschen ab 12“. Außerdem schreibt sie gemeinsam mit Antje Wagner unter dem Pseudonym Ella Blix und veröffentlichte den Science-Thriller „Wild. Sie hören dich denken“.
Inhaltlich beschäftigen sich die Romane beispielsweise mit den Themen Identität, mentale Gesundheit, Umgang mit Konflikten, Trauer, Rollenbilder, Freundschaft und Liebe, die sie sehr authentisch und ehrlich mit viel Einfühlungsvermögen und Humor ihrer Zuhörerschaft vermittelte.
Während der Lesungen in der Aula stellte sie ihre realistischen Romane „Einfach nur Paul“, „Die Stille zwischen den Sekunden“ und „Marilu“ vor, wobei sie in jeder Lesung in eines der Werke tiefer eintauchte und gelesene mit erzählten Passagen mischte, so dass das Publikum gespannt zuhörte und fasziniert ihre Performance dazu verfolgte.
Mit den Worten „Stellt mir eure Fragen und macht mich glücklich“ ermunterte die Autorin im Anschluss an den Vortrag die Jugendlichen dazu, ihr viele Fragen zu stellen. Die Zuhörer kamen der Aufforderung gern nach und bekamen sehr ausführliche und vor allem sehr offene Einblicke in das Leben der Autorin, ihren Beruf und den Schreibprozess. Teilweise sorgten die Antworten bei einigen für Gänsehaut, wenn es beispielsweise darum ging, wie sie die Ideen für ihr Buch bekommt. So berichtete Tania Witte beispielsweise, dass ihr kürzlich erschienener Roman „Einfach nur Paul“ einen Teil enthält, der einem ihrer Freunde tatsächlich so ähnlich passiert ist, als er nämlich bei einem Bluttest im Biologieunterricht zum Thema Vererbungslehre plötzlich feststellen musste, dass er nicht das biologische Kind seiner Eltern ist, oder eine Freundin ihr unkommentiert einen Ring schickte, der für sie das Zeichen war, dass diese sich das Leben nehmen will, woraus „Marilu“ entstand.
Zum Abschluss gab es für jeden, der wollte noch ein Autogramm. Einige Schülerinnen und Schüler nutzten die Gelegenheit, um noch intensiver mit der Autorin ins Gespräch zu kommen, und erhielten teilweise sogar Tipps für ihr eigenes Schreiben.
von Andrea Richter