Fürs Leben lernen in Europa

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Neues Angebot für berufliche Schüler und Azubis der MSO

Bad Hersfeld – Ob Praktika auf Mallorca oder ein Sprachkurs in Irland: Die Modellschule Obersberg (MSO) bietet ihren beruflichen Schülern seit Kurzem Auslandsaufenthalte an. Möglich macht dies das Förderprogramm Erasmus+ der EU als neuer Baustein in der beruflichen Bildung.

Im gymnasialen Bereich sei man bereits seit vielen Jahren international aktiv, sagt Schulleiter Karsten Backhaus mit Blick beispielsweise auf den Austausch mit Partnerschulen in Frankreich, Polen und Finnland sowie die Praktikumsmöglichkeiten für Schüler der Grund- und Leistungskurse.

Nun sollen ganz bewusst auch die Schüler und Auszubildenden der kaufmännischen Abteilung Auslandserfahrung sammeln können, und die ersten MSOler haben davon bereits profitiert (siehe Artikel unten).

Koordiniert wird das Ganze von Lehrerin Gabriele Krichbaum, die sich in das Thema eingearbeitet und um die Bewerbung für die Teilnahme am Förderprogramm gekümmert hat. Denn von heute auf morgen lasse sich so etwas natürlich nicht umsetzen. Schon für die Antragstellung mussten konkrete Ideen und ein Konzept vorliegen. „Den Antrag haben wir im Herbst 2023 gestellt“, berichtet Krichbaum. Anfang dieses Jahres kam schließlich der Bescheid, dass die MSO für Erasmus+ akkreditiert ist und finanzielle Förderung in Anspruch nehmen darf.

„Es steckt viel Arbeit dahinter, die von den Lehrkräften nebenher erledigt wird“, sagt die Koordinatorin. „Aber es lohnt sich.“ Die ersten Erfahrungen seien durchweg positiv. Das sehen auch ihre Mitstreiterinnen Anette Kammerzell-Schuchert und Katrin Klöppner-Zeuch so. Kammerzell-Schuchert ist Leiterin der kaufmännischen Berufsschule. Klöppner-Zeuch ist für die Berufs- und Studienorientierung sowie die Praktika im Ausland zuständig.

„Es geht darum, über den Tellerrand hinauszuschauen, die Vielfalt Europas und seine Werte erlebbar zu machen und voneinander zu lernen“, fasst Krichbaum einige allgemeine Ziele von Erasmus+ zusammen. Die Schüler sollen internationale Erfahrungen sammeln, ihre Sprach- und Berufskompetenzen erweitern, aber auch in ihrer persönlichen Entwicklung gefördert werden, indem sie zum Beispiel von Anfang an möglichst viel selbstständig organisieren und erledigen müssen – angefangen bei der Planung der Reise bis hin zum Einkaufen vor Ort. Davon profitieren würden letztlich auch die Arbeitgeber, sind sich die Lehrkräfte einig.

Ganz bewusst richtet sich das Angebot deshalb an alle beruflichen MSO-Schüler und ist nicht nur für die Besten gedacht. Da die Kapazitäten begrenzt sind, müssen sich die Schüler allerdings bewerben und einem Auswahlverfahren stellen. So gibt es beispielsweise für den dreiwöchigen Sprachkurs Business English in Irland, an dem die Auszubildenden des zweiten Lehrjahrs teilnehmen können, im aktuellen Schuljahr zehn Plätze, aber bereits doppelt so viele Interessenten. Für in der Regel drei- bis vierwöchige Praktika im europäischen Ausland bewerben können sich Fachoberschüler und Berufsfachschüler der Modellschule Obersberg.

„Die verschiedenen Möglichkeiten haben sich inzwischen herumgesprochen und werden gut angenommen“, freut sich Gabriele Krichbaum. Bis zum Jahr 2027 läuft das aktuelle Förderprogramm. Danach müsste die MSO einen neuen Antrag stellen, sofern es Erasmus+ dann weiterhin gibt, was Krichbaum und ihre Kolleginnen natürlich stark hoffen.

von Nadine Meier-Maaz

Quelle: Hersfelder Zeitung vom 05.12.2024, S. 5
Foto: Hersfelder Zeitung

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