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Berufsorientierung: Oberstufenschüler lauschen Ehemaligen der MSO

Berufsorientierung: Oberstufenschüler lauschen Ehemaligen der MSO

Bei zwei Tagen ohne Unterricht dürften viele Schülerohren hellhörig werden. Dabei gab es aber einen positiven Haken: Um einmal Berufskunde aus erster Hand zu erfahren, bieten die MSO und die Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda seit vielen Jahren Orientierungstage mit zahlreichen Vorträgen an.

In diesem Jahr fielen die Tage auf Montag, 19. Juni, und Dienstag, 20. Juni. Jeder MSO-Oberstufenschüler sollte pro Tag mindestens drei Vorträge besuchen, um sich über Zukunftsperspektiven zu informieren. Auch Oberstufenschüler anderer Schulen hatten die Möglichkeit, sich für ausgewählte Vorträge freistellen zu lassen. Das Besondere: Viele Vorträge wurden von ehemaligen MSO-Schülern gehalten, die nun über ihre Zeit nach dem Abschluss berichteten und in ganz unterschiedlichen Richtungen unterwegs sind. Teilweise reisen sie von Frankfurt, München oder Koblenz an.

Luzia Kremser, Pressesprecherin der Agentur für Arbeit, wies dahingehend darauf hin, dass aktuell auf 170 freie Ausbildungsstellen im Landkreis nur 100 Bewerber kommen. In Fulda liege das Verhältnis sogar bei 1:2. Demnach sei es wichtig, früh mit der Berufsorientierung anzufangen, um spezifisches Interesse zu wecken. Etwa ein Drittel wird von externen Partnern angeboten, wie die Vorträge zur Polizei oder der Bundeswehr. Der Rest entfällt auf Ehemalige. Die Referenten an den beiden Tagen sind – im Falle von Ehemaligen – Anfang 20 oder jünger.

„Es soll möglichst von jeder Fächergruppe etwas angeboten werden“, erklärt Kerstin Harbich von der Berufs- und Schulorientierung, die das Thema gemeinsam mit Michaela Müller leitet. Die Erfahrungen aus den Vorjahren ergeben Jahr für Jahr, welches Thema in welcher Raumgröße präsentiert wird. Die 17-jährige Marie Esposito schaute sich unter anderem einen Vortrag zur Umweltbiochemie und Biotechnologie an: „Die Vorträge sind in der Regel mit PowerPoint, aber es werden auch viele Bilder oder Videos gezeigt, um einen Eindruck von der Arbeit vor Ort zu bekommen.“

Der ebenfalls 17-jährige Justin Oehling hat seinen Dualen Studienplatz als Bauingenieur für kommendes Jahr zwar schon sicher, interessierte sich aber für Wirtschaftspsychologie: „Es gab einen Versuch zum Thema Split Brain. Da konnte jeder mitmachen und das Ergebnis wurde visuell dargestellt.“

Gelobt wurde von den Schülern außerdem, dass die Referenten keinen starren Vortrag gehalten haben, sondern individuell auf die Interessen der Zuhörer eingegangen sind. Zudem sind die Erfahrungen authentisch. Es wurde nicht nur das Positive hervorgehoben, sondern auch die Nachteile. Für Sarah Klingelhöfer (18) stand der Weg nach dem Abschluss eigentlich schon fest, „doch ein Vortrag über das FSJ war überraschend für mich, da ich das nun auch in Erwägung ziehe.“

Dem schließt sich auch der 18-jährige Hannes Eberhardt an, der sich per Online-Test an Physik orientiert hat, nun aber auch mit dem Gedanken für ein FSJ oder FÖJ spielt. Unabhängig davon, welcher Weg nun eingeschlagen wird, wirft Schulleiter Karsten Backhaus ein: „Auch wenn erst ein freiwilliges Jahr gemacht wird, können die Eindrücke dieser beiden Tage sehr hilfreich für die Zeit danach sein.“

Die Berufsorientierungstage sind nur ein Baustein von vielen. Die Agentur für Arbeit bietet auch Einzelberatungen, Studieneignungstests, Betriebsbesichtigungen und mehr an. Zudem ist ein zweiwöchiges Praktikum in der Oberstufe der MSO vorgesehen.

Infomationen zum Titelbild:
Gaben Einblicke zur Berufsorientierung der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda und der MSO: (von links) Kerstin Harbich, Michaela Müller (beide Berufs- und Schulorientierung), Sarah Klingelhöfer, Helmut Becker, Franziska Pforr (beide Berufsberater), Marie Esposito, Justin Oehling, Hannes Eberhardt und Schulleiter Karsten Backhaus.

von Daniel Blöthner
Quelle: Hersfelder Zeitung online
Bild: Daniel Blöthner

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