Trotz Wolken konnte man am vergangenen Montag einem einzigartigen Naturschauspiel beiwohnen – dem Merkurtransit. Von 13:35 Uhr an bis Sonnenuntergang konnten auch Schülerinnen und Schüler der Astrophysik AG der Modellschule Obersberg den innersten Planeten unseres Sonnensystems dabei beobachten, wie er sich langsam vor die grell glühende Kugel der Sonne schob.
Doch ohne spezielle Ausrüstung ist eine solche Passage eines Planeten vor der Sonne nicht zu beobachten. Spezielle Filtersysteme in Sonnenteleskopen etwa ermöglichen die sichere Beobachtung unseres Leben-spendenden Zentralsterns. So lässt zum Beispiel ein sogenanntes H-Alpha Teleskop, das unsere Schule erst kürzlich erwerben konnte, nur eine Wellenlänge von 656,28nm des in der Sonnenatmosphäre angeregten Wasserstoffs passieren und erzeugt hieraus eine Abbildung. Ein so entstehendes rotes Abbild der Sonne zeigt zugleich die Größenverhältnisse zwischen Sonne und Merkur eindrucksvoll. Mit einem Durchmesser von 1391000 km ist der Durchmesser der Sonne etwa 285mal so groß wie der des Merkur. Entsprechend ergibt der Planet nur einen winzigen dunklen Punkt vor dem Hintergrund der Sonne. Erst im Jahre 2032 kann der nächste Merkurtransit beobachtet werden.
Information zum Beitragsbild: Aufnahme des Merkurtransits durch das H-Alpha Teleskop der MSO–Merkur ist rechts der Mitte als dunkler Punkt erkennbar.