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Europareise statt Klassenzimmer

Europareise statt Klassenzimmer

Modellschule Obersberg profitiert von Erasmus-Programm

Bad Hersfeld – Eine Reise nach Polen, Italien, Frankreich oder Finnland gehört mittlerweile für viele junge Menschen zum Schulalltag an der Modellschule Obersberg (MSO). Schüleraustausch, Praktikum oder Exkursion – das Oberstufengymnasium ist schon seit vielen Jahren international. Das soll nun mit der neuen Plakette „Erasmus + Schule“ noch intensiver werden. 

„Man kann eigentlich keine negativen Erfahrungen machen“, sagt Lavinia Flüggen über die Möglichkeit ins Ausland zu reisen. „Man lernt immer etwas dazu“, sagt sie. Die 16-Jährige hat kürzlich ein Praktikum in Frankreich absolviert und ist begeistert. Dort hat sie bei einer Gastfamilie gelebt, die sie schon seit einem Schüleraustausch in der siebten Klasse kennt. „Wir haben immer noch regelmäßigen Kontakt und treffen uns im Sommer“, erzählt Flüggen über ihre internationale Freundschaft.

Die Auszeichnung als Erasmus- Plus-Schule gibt der MSO mehr Spielraum im Organisieren von internationalen Projekten sowie der Fortbildung von Lehrkräften, erklären Corina Klose und Sebastian Kiehl. Die beiden Lehrkräfte haben sich um die Antragstellung gekümmert und organisieren Auslandsprojekte der MSO. 

Auch Mathilda Mootz und Dominik Langer haben ihr Pflichtpraktikum in der Einführungsphase im europäischen Ausland absolviert. Schülerin Mathilda hat ebenfalls bei einer befreundeten Gastfamilie gelebt, während sie ihr Praktikum in einer Bäckerei mit Schokolaterie in Frankreich absolviert hat. 

Die Kultur Luxemburgs hat Dominik Langer während seines Praktikums bei einer Vermögensberatung im Nachbarland kennengelernt. Hier hat der 17-Jährige erfahren, wie das Sozialsystemdes Landes tickt und internationale Kontakte geknüpft. Die Akkreditierung als Erasmus-Plus-Schule bleibt für sechs Jahre, von 2021 bis 2027. In diesem Zeitraum erhält die Schule alle 15 Monate ein Budget für die Umsetzung ihrer Projekte. Das aktuelle Budget, das im Juli dieses Jahr auslaufe, bewege sich in einemfünfstelligen Bereich, erklärte Schulleiter Karsten Backhaus. Um die Akkreditierung zu erhalten, hat die MSO dokumentiert, welche internationalen Projekte bereits existieren und welche Ziele die Schule für die Zukunft verfolgt. „Wir haben uns auf die Fahnen geschrieben, dass wir auch Schüler ansprechen wollen, die keinen Sprachen-Leistungskurs haben“, erklärt Sebastian Kiehl. So sollen Projekte im Ausland auch andere Themenschwerpunkte als nur den Spracherwerb haben.

Die Zusammenarbeit mit Polen und Finnland basiert auf Partnerschaften des Landkreises Hersfeld-Rotenburg mit dem Kreis Dzialdowski in Polen und der finnischen Stadt Hyvinkää, erklärt Backhaus. Der Schulleiter ist sich sicher, dass es auch nach den sechs Jahren Laufzeit von Erasmus Plus wieder ein Projekt gebenwird, denn „die EU ist an einem Austausch interessiert“. 

Auch von den Eltern gebe es positive Rückmeldungen zu den Angeboten der Schule, berichten die Lehrkräfte. Vor allem die finanzielle Unterstützung durch das Erasmus-Programms sowie dessen Vorgänger Comenius seien eine große Hilfe bei der Umsetzung der Projekte. 

Aber nicht nur die Schüler, auch die Lehrer profitieren von der Akkreditierung. Denn dadurch sind auch die nötigen Fortbildungen möglich. Ein Schüleraustausch etwa muss schließlich organisiert und inhaltlich gestaltet werden. „Das macht auch den Lehrern Spaß, der Funke springt auch auf andere Kollegen über“, freut sich Corina Klose.

von Laura Hellwig, Hersfelder Zeitung
Bild: Laura Hellwig

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